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Neues UNESCO Weltkulturerbe in Manitoba

Mit der Region Pimachiowin Aki beheimatet die kanadische Provinz Manitoba eines der neuen Weltkulturerbe, die Anfang Juli 2018 von der UNESCO ernannt wurden. Das 29,040 km² große Areal aus borealem Wald liegt an der Grenze zu Ontario und ist Kanadas erste World Heritage Site, die gleichzeitig sowohl aufgrund ihrer natürlichen Besonderheiten als auch aufgrund ihrer kulturellen Bedeutung einzigartig ist. In der Sprache der Ojibwe – einer Gruppe der hier heimischen Anishinabe First Nations – bedeutet der Name Pimachiowin Aki „Land, das Leben spendet“.

Der boreale Wald von Pimachiowin Aki ist ein exzeptionelles Beispiel der Vegetationszone des borealen Schildes, das nahezu 20% Kanadas umfasst. Seit Jahrtausenden kümmert sich das Volk der Anishinabe auf der Basis seiner kulturellen Tradition des Ji-ganawendamang Gidakiiminaan („das Land erhalten“) um dieses Gebiet. Es stützt sich dabei auf seinen Glauben, seine Werte, sein Wissen und seine Praktiken, die als Grundlage für einen respektvollen Umgang miteinander dienen und Ehrfurcht vor der gesamten Schöpfung ausdrücken.

Pimachiowin Aki © Pimachiowin Aki Corporation

Pimachiowin Aki liegt im traditionellen Territorium von vier Stämmen der Anishinabe First Nations – Bloodvein River, Little Grand Rapids sowie Pauingassi und Poplar River – und hat den indigenen Ureinwohnern seit mehr als 7.000 Jahren als kulturelle Heimat gedient. Das Gebiet umfasst darüber hinaus den Atikaki Provincial Park, ein ausgezeichneter Ausgangspunkt, um Manitobas neues und einziges UNESCO Weltkulturerbe zu ergründen.

Seit fast 20 Jahren arbeiteten die First Nations der Region gemeinsam mit den Provinzregierungen von Manitoba und Ontario und unter Leitung der Landesregierung daran, für Pimachiowin Aki die Anerkennung der UNESCO als Weltkulturerbe zu erlangen und somit einen Schutz vor Bauprojekten und wachsendem Tourismus zu bewirken. Die Regierung Manitobas investierte 15 Millionen kanadische Dollar, Ontario zusätzlich etwa eine Million kanadische Dollar, um die insgesamt dreimalige Nominierung der Region als UNESCO Weltkulturerbe zu unterstützen. William Young vom Stamm der Bloodvein First Nations und Vize-Vorsitzender der Pimachiowin Aki Corporation betonte, die Entscheidung "ermöglicht es uns, unsere Vision für Pimachiowin Aki als einen Ort, der für seine kulturellen und natürlichen Werte gefeiert wird, fortzuführen, unser Erbe zu erhalten und zu unterstützen und Vorteile innerhalb und außerhalb unserer Gemeinschaften zu schaffen. Wir bedanken uns herzlich bei allen, die diese Initiative unterstützt haben.“

Für die indigene Bevölkerung Kanadas ist die Ernennung von Pimachiowin Aki zum Weltkulturerbe ein positives Zeichen, dessen Momentum genutzt werden möchte. Derzeit sind erst fünf Regionen mit indigenem Bezug anerkannt, neben Pimachiowin Aki sind dies: Kluane/Wrangell-St.Elias/Glacier Bay/Tatshenshini-Alsek, Head Smashed In Buffalo Jump, SGang Gwaay und Waterton Glacier International Peace Park. Weitere Gebiete und Regionen mit starkem indigenen Bezug, die derzeit bereits auf die Liste der Bewerber für die Aufnahme stehen, sind zum Beispiel Nlaka’pamux/Stein Valley und Hecate Strait und Queen Charlotte Sound Glass Sponge Reefs in British Columbia, Qajartalik und Sirmilik National Park in Nunavut, Wanuskewin Heritage Park in Saskatchewan und die Yukon Ice Patches.

Weitere Informationen unter pimachiowinaki.org.

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